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Praxis für Psychotherapieund GesundheitsmanagementDr. phil. Klaus Paul |
das menschliche Gehirn von Oben
das menschliche Gehirn von der Seite mit Kiefer und Schädel
Zeichnung bestimmter Bereiche des menschlichen Gehirns
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Hinter der Abkürzung ADHS verbirgt sich der Begriff „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung“. ADHS ist keine Erscheinungen unserer modernen Zeit, sondern eine Verhaltensstörungen die schon seit den 50’er Jahren systematisch untersucht wird. Sie galt lange ausschließlich als eine Erkrankung des Kindes- und Jugendalters, obwohl bereits in den 70er Jahre die Hypothese aufgestellt wurde, dass ADHS –damals als minimale cerebrale Dysfunktion (MCD oder MBD) bezeichnet- im Erwachsenenalter fortbestehen kann. Inzwischen ist durch mehrere Studien gut belegt, dass mindestens 50% der betroffenen Kinder diese Störung bis in das Erwachsenenalter beibehalten. Man geht heute davon aus, dass es sich bei ADHS um eine neurobiologische Erkrankung handelt, eine Funktionsstörung in jenen Teilen des Gehirns, die für Aufmerksamkeit, Konzentration, Planung von Handlungsabläufen, Problemlösung und Impulskontrolle zuständig sind. Diese neurobiologisch bedingte Funktionsstörung wird durch genetische und Umweltfaktoren bedingt, wobei die genetische Komponente besonders ausgeprägt ist: Bis zu 35% aller Kinder mit ADHS haben einen Verwandten ersten Grades, der auch an ADHS leidet. In der biographischen Entwicklung des Menschen treten jedoch auch eine Vielzahl von Umweltfaktoren auf, die die Entwicklung der angelegten Störung begünstigen oder eindämmen, möglicherweise sogar ganz verhindern können. Es handelt sich also um ein komplexes Wechselspiel zwischen körpereigenen und Umweltfaktoren (z.B. frühe Kindheitsentwicklung, Vernachlässigung durch Bezugspersonen, traumatische Lebensereignisse oder aber Förderung und emotionale Unterstützung durch Eltern etc.), die die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung maßgeblich beeinflussen. Die Therapie der ADHS umfasst verschiedene Bausteine, denen je nach individueller Symptomatik unterschiedliche Bedeutung zukommt: 1. Ausführliche Aufklärung über das Krankheitsbild und die Beratung (Psychoedukation) 2. Wenn die Symptome stark ausgeprägt sind und in mehreren Lebensbereichen Beeinträchtigungen bestehen, sollte eine medikamentöse Behandlung unbedingt in Erwägung gezogen werden. Sie hilft reizunabhängiger zu werden und eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie es sich anfühlt ohne ständigen Stimulationsbedarf zu sein, sich konzentrieren und entspannen zu können. Mit Doping hat dies nichts zu tun! Die Medikamentenverordnung erfolgt über die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Ärzten und Fachärzten. 3.Psychotherapie
hilft das Krankheitsbild zu verstehen, Kompensationsmechanismen zu entwicklen
und mithilfe der eigenen Resourcen eine erfolgreiche Selbststeuerung und
Konfliktbewältigung zu erreichen. Folgeerkrankungen, wie Depression,
Ängste oder eine gravierende Störung des Selbstwertgefühls
können erfolgreich bewältigt und überwunden werden.
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